16–24 Januar 2015
Vernissage: Donnerstag, 15. Januar 2015, 19.00–22.00 Uhr
Gespräch von Nicole Haitzinger (Theorie/Dramaturgie)
mit Walter Steinacher und Sophie Haslinger
Kuratiert von Sophie Haslinger
Jeden Tag sind wir unendlich vielen Reizen an Bildern und Zeichen ausgesetzt und mit der Mächtigkeit der globalen (Werbe-)Industrie konfrontiert. Mit Plakaten, Slogans und Logos wird um unsere Aufmerksamkeit gekämpft. Die Symbolkraft von Marken, die ästhetische Aufmachung und Inszenierung, die Schaffung von utopischen Welten sind ein fundamentaler Bestandteil unserer postmodernen Kultur und befriedigen das Bedürfnis nach populärkulturellen Leitbildern. Die visuelle Sprache der Markenwelten ist uns vertraut und schafft ein Bildergedächtnis, in dem wir uns assoziativ bewegen.
Der Künstler WALTER STEINACHER setzt sich in seiner ersten Einzelausstellung in Wien mit jenem Assoziationsraum und seinen kulturell codierten Codes auseinander. In seinem umfangreichen Werkkomplex isoliert Steinacher Symbole der Konsumkultur aus ihrem Gebrauchskontext und transferiert sie in das Kommunikationssystem Kunst.
Werbeplanen treffen auf klassische Präsentationsformen bildender Kunst, Global Brands auf kunsthistorische Ikonen. Steinacher befragt Bedeutungszuweisungen und -konstruktionen innerhalb unserer Gesellschaft, die Grenzen zwischen Gebrauchsgrafik, Kunst und Design und die Wechselwirkung von Kunst, Popkultur und Branding, die nicht zuletzt der Anspruch vereint global lesbar zu sein.
Zugleich schimmert in CODE RMXD mit ironischer Geste Kritik durch: Erscheinen die in der Werbung gezielt mit Sehnsüchten (Anerkennung, Liebe, Macht) aufgeladenen Logos plötzlich nicht nur sinnentleert, sondern rufen ganz andere Gefühle auf? Und wird durch die kleinen oder größeren Eingriffe des Künstlers die primäre Bedeutung im Akt der ästhetischen Betrachtung subvertiert?
Walter Steinacher, studierte unter Gunther Damisch, Andrej Daniel (BG), Robert Pfaller und diplomierte 2003 an der UfG-Linz, Meisterklasse für Malerei Ursula Hübner. Als freischaffender Künstler interessieren ihn Fragen nach Machtverhältnissen in einer imagegesteuerten Werbewelt. Regelmäßige Ausstellungen im In- und Ausland, u.a.: Junge Kunst Parcours, Brotfabrik Wien; FAQ-Serbia, Austrian Cultural Forum New York; AKTO 6, Bitola, Mazedonien; Yugostalgia, University of Ljubljana, SLO; lebt und arbeitet in Wien.