23 March — 31 April 2014
Opening Times:
WED — FRI, 10.00 AM — 6.30 PM
Vernissage:
22 MAR 2014, 7.00 PM — 10.00 PM
Carla Benzing
(*1991 in Stuttgart, Germany)
Als zentrales und wiederkehrendes Thema in Benzings Arbeiten erscheint die Beobachtung des Menschen, den Merkmalen des Einzelnen sowie derer der Gesellschaft als Ganzes. Im Fokus der Absolventin der fotoK Wien ist meist die eigene Generation.
Die fotografische Vorgehensweise umfasst sowohl das Dokumentieren und Sammeln von Vorgefundenem, als auch das Konzipieren und Inszenieren von eigenen visuellen Vorstellungen. Dabei nimmt das analoge Fotografieren und das selbstständige
Ausarbeiten im Labor einen hohen Stellenwert in ihrer Arbeit ein.
ZUR AUSSTELLUNG
Mittelformatige Farbfotografien zeigen den Menschen in seiner ursprünglichen Form als Teil des künstlich geschaffenen Raumes der Stadt. Dem Betrachter eröffnet sich der Blick auf einen ungenutzten, leeren Schauplatz, der durch die Anwesenheit der einzelnen Protagonisten spürbar zu einer intimen Bühne wird. Der Frage nach einer individuellen Identität wird der Status im Kollektiv entgegenstellt, der sich in der wiederkehrenden, gesichtlosen Darstellung widerspiegelt, welche dem Betrachter kaum persönliche Merkmale sichtbar macht, sondern ihm die Hülle einer anonymen Existenz in der Masse vorführt.
Der Körper im urbanen Raum verdeutlicht die Divergenz von Einsamkeit und Einheit, Natürlichkeit und Künstlichkeit, Vielseitigkeit und Gleichheit, Intimität und Distanz. Angerissen wird eine Problematik zwischen individueller Selbstbestimmung und der Anerkennung im Kollektiv als Parameter für Selbstachtung, die symptomatisch für eine Generation im städtischen Raum steht. Verliert der Mensch den Mut zu Makeln, fügt sich den Sitten, Moden und der Kultur des Schwarms und blockiert seine inneren Wünsche und Träume um Teil einer Vergesellschaftung zu sein, die aber dem wahren Wesen der Menschen nicht entsprechen kann? Ist alles was bleibt eine Karriereleiter in Richtung geistiger Belanglosigkeit, die die Suche nach der eigenen Identität erstickt? Oder sind wir selbstbewusste, selbstbestimmte individuelle Charaktere?